Na Vigia / Auf der Suche : Ein Refugium vergangener Zukünfte
Na Vigia ist ein architektonisch gestalteter Ort, der sich bewusst mit der Abschiednahme, der Vergänglichkeit und der Erinnerung auseinandersetzt. Dabei spielt die Wahrnehmung des Raumes, bezogen auf den Menschen, eine entscheidende Rolle.
Die Thematik der Trauer soll nicht länger unausgesprochen bleiben – durch die Artikulierung und Materialisierung in der Architektur wird diese im urbanen Kontext in den Vordergrund gerückt. Im architektonischen Zusammenhang ist der Tod, als allgegenwärtiger Bestandteil des Lebens, ebenfalls nicht außer Acht zu lassen und daher zu berücksichtigen.
Der vorzufindende Ort bildet die Schnittstelle zwischen den Verstorbenen und den Hinterbliebenen, indem er als Stätte der Trauer, Besinnung und des Rückzugs unterstützenden Einfluss auf das menschliche Bewusstsein hat. Vorzufinden ist eine architektonisch bespielte Naturlandschaft, bestehend aus mehreren Elementen, wobei diese unterschiedliche räumliche und physische Eigenschaften aufweisen. Die einzelnen Strukturen repräsentieren dabei unterschiedlich aufkommende Gefühlszustände des Trauerprozesses, welche während der Durchwanderung dieser Architektur, erfahrbar werden und den Besucher in die Empfindung der einzelnen Trauerphasen eintauchen lässt. Die Gefühlszustände werden in Abhängigkeit von Licht, mittels Materialität und durch ihre Form, somatisch erlebbar. Ziel der einzelnen Stationen ist es, die Wahrnehmung des Besuchers durch das Lichtspiel anzusprechen, um ihn dadurch in eine neue Art des Raum-Zeit Erlebens zu transportieren.
Vorzufinden sind neben schweren, schützenden Strukturen auch architektonisch offene Raumsituationen. Umgesetzt in eine renaturale Landschaft, entsteht der Ort, welcher Geschichten übermittelt und Erinnerungen reproduziert, indem er den Besucher aus der Realität entzieht und ihn in individuell erlebbare Welten versetzt. Der fließende Übergang zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft wird übermittelt, wobei sich der Besucher im „Hier und Jetzt“ befindet und ihm gleichzeitig das Bewusstsein für Vergangenes und Bevorstehendes verdeutlicht wird.
2022
Johanna Acham
Supervisor: Eric Sidoroff