HABITAT VERDE
Eine Linde
Sieh, im Winde hebt den Wipfel
Ein gebeugter Lindenbaum,
Fast als such’ er mit dem Gipfel
Wieder freien Himmelsraum
Doch vergeblich ist sein Ringen;
In den dunklen Gassen – ach,
Glückt’s ihm kaum hinaufzudringen
Zu der Häuser hohem Dach.
…
~ Theodor Fontane: Gedichte, 1898
Ein stillgelegter Rangierbahnhof mitten im urbanen Raum in Berlin-Pankow ist Gegenstand des Projektes Habitat Verde. Obwohl Berlin im Vergleich zu anderen Großstädten einen erstaunlich hohen Anteil an Wasserflächen und Erholungszentren aufweist, wird es aufgrund der steigenden Bevölkerungsdichte im hochverdichteten urbanen Raum immer wichtiger, die noch vorhandenen ungenutzten versiegelten Flächen, wie das Gelände des Rangierbahnhofes, zur Revitalisierung zu nutzen. Im Rahmen des Projektes wird zur Revitalisierung auf die Baubotanik gesetzt, um die entstandene Natur auf dem Gelände des Rangierbahnhofes mit der zu planenden Architektur in Symbiose zu bringen. Hierbei übernimmt die Natur tragende Funktionen bis hin zur gleichmäßigen Lastverteilung zwischen Natur und Architektur. Das Projekt wird neben der Schutzfunktion der Natur für die Architektur und den Menschen auch auf den Schutz der Natur durch die Architektur achten. Die Schönheit und Vielfalt der Natur wird als dekoratives Element eingesetzt und verleiht den Gebäuden einen besonderen ästhetischen Wert. Die Natur hat auch kulturelle Funktionen, die bei dem Projekt ebenfalls berücksichtigt werden, so dass die Natur auf dem Gelände des Rangierbahnhofes Raum für kulturelle Veranstaltungen oder auch Wissensveranstaltungen bietet. Schließlich schafft das Projekt eine Eusymbiose zwischen Natur und geplanter Architektur, um die Idee einer idealen und besonders effektiven Zusammenarbeit zwischen Natur und Architektur zu realisieren.
2023
Gina Naessens
Supervisor: Gabriela Seifert