Wir suchen nach zukunftsfähigen Positionen der Architektur, welche auf den Zeitgeist der Veränderungen bauen, nach Architektur und Städtebau, die sich ihrer Verantwortung und Kraft bewusst werden, um einen entscheidenden Beitrag für die Umwelt von morgen zu leisten.
Wir verstehen Architektur als Spiegel der globalen Entwicklungen, in einer Zeit von sozialen–, technologischen-, und ökologischen Umbruchs suchen wir nach zukunftsfähigen Ansätzen und Lösungen. Dabei kooperieren wir mit den Architekturtagen: Die Architekturtage 2024 mit dem Titel „Geht’s noch? Planen und bauen für eine Gesellschaft im Umbruch“ befassen sich mit der Rolle von Architektur und Städtebau in globalen Entwicklungen und deren zukunftsfähigen Lösungen.
Das Semester gliedert sich in drei Phasen:
01 ANALYSE
In der Entwerfen Gruppe werden verschiedene zukunftsfähige Haltungen gesammelt, diskutiert und beleuchtet. Im Diskurs sollen die gewählten Themen erörtert und vertieft werden. Der Diskurs soll auch auf ein breiteres Publikum erweitert werden.
02 HALTUNG
Im Zuge der Architekturtage am 7ten und 8ten Juni sollen verschiedene Manifeste für eine zeitgemäße Architektur analysiert, formuliert, präsentiert und mithilfe konkreter Projektintentionen vermittelt werden.
03 STATEMENT
Als Abschluss sollen in Teams Haltungen in konkrete Projekte übersetzt werden. Im Kontext der Stadt Innsbruck sollen Denkanstöße unterschiedlicher Formen entstehen. Vom konkreten Architekturprojekt, zur städtebaulichen Studie über gebaute urbane Interventionen bis hin zu theoretischen Ansätzen und partizipativen Prozessen.
A visual symphony reflecting our planet’s delicate balance,
now threatened by the relentless surge of rising sea levels.
As the bridge symbolizes our current infrastructure, steadfast yet
fragile, the encroaching ocean embodies the impending changes
wrought by climate upheaval. The once dependable boundaries
between land and sea blur, hinting at a future where familiar
landscapes may be submerged.
Will this be our future?
01 flooded future by Karin (20) and Leonie (20)
Manchmal stelle ich mir vor, wie es wäre kurz innezuhalten. Ich hab Angst
vor dem was passiert – was mit uns passiert, wenn wir uns trauen den Lärm
und den Trubel mal abzuschalten.
Wir brauchen Platz für immer mehr Menschen, doch geht uns der Platz für
Menschlichkeit aus. Berührungsangst vor dem, was wir fühlen,
also zögern wir die Realität immer weiter heraus.
02 ANTI – BERÜHRUNGSANGST von Maddalena (21) und Sophie (24)
Jeder Ort hat eine Geschichte. Welche hat er für dich?
Warum hast du ihn angekreuzt? Wie fühlst du dich dort?
Der Besuch deines Lieblingsortes ist wie eine Flucht aus dem
Alltag. Es kann ein schönes Café sein, ein versteckter Park oder
ein Kulturort, an dem du anderen begegnest. Es ist ein Ort, der
dir vertraut ist und der Raum bietet Energie aufzuladen. Er hat
für dich eine ganz individuelle Bedeutung.
03 lieblingsort von Antonia (20) und Mirjam (21)
„Bauen und Planen für eine Gesellschaft im Umbruch?“
Ein Blick in die Zukunft – doch was ist mit der Vergangenheit?
Wir denken hierbei an bereits bestehende Gebäude, Plätze
und Parks. Wie kann man diese aktivieren, erneuern und
wiederherstellen? Bevor weiterhin am Stadtrand der Boden mit
Neubauten versiegelt wird, wünschen wir uns, dass der Fokus auf
Potentialflächen im Zentrum der Stadt gerichtet wird und diese
genutzt werden.
04 Risse im Stadtbild von Hanna (21) und Pauline (20)
Ich bin die Hammerlvilla aus der Karmelitergasse 12 und stehe
seit 2015 leer. Aber nicht nur ich, sondern auch über 3000
Wohnungen und andere Flächen werden in Innsbruck nicht
(genug) genutzt. Ich habe es satt, dass niemand etwas aus
meinen historischen Räumen und meinem großen Garten
macht. Ein Café, eine Bibliothek, ein Atelier, ein Museum
– all das könnte ich sein. Fällt dir noch etwas für mich oder eine
der anderen Flächen ein? Mach doch was aus uns!
05 kultur raum geben, leerstand beleben von Antonia (20) und Mirjam (21)
In Anbetracht der zunehmenden Zerstörung von Grünflächen und
dem schleichenden Aussterben der Artenvielfalt stellt sich die
Frage: Welche Art von Räumen brauchen wir, um Mensch und Tier
im Einklang mit der Natur zu leben? Räume für Austausch, für ein
Miteinander und Integration. Die Bedürfnisse anderer Lebewesen
miteinbeziehen und somit die Anerkennung aller Lebewesen
schaffen. Eine grüne Oase an dem Menschen wie auch Tiere und
Pflanzen sich frei entfalten können.
06 WEG VON DER ANTHROPOZENTRISCHEN STADT von Lea (24)
Unsere Umwelt, meine, Ihre – sie ist geprägt von Autos.
Häuser angeordnet, nur mit dem Gedanken sie für Autos
erreichbar zu machen. Doch was ist mit denjenigen die kein
Auto haben (wollen?). Sie haben keine andere Wahl als in
einem System zu leben, was für sie alles andere als ideal ist.
Denken Sie an die vielen Vorteile, die ein autofreies System
bieten würde! Sicherheit, Lärmverschmutzung und Betonwüsten
sind nur einige Stichwörter…
07 elfquadratmeter von Kora (21)
Dicht wie die Löcher eines Siebes stehn
Fenster beieinander, drängend fassen
Häuser sich so dicht an, daß die Straßen
Grau geschwollen wie Gewürgte stehn.
Ineinander dicht hineingehakt
Sitzen in den Trams die zwei Fassaden
Leute, ihre nahen Blicke baden
Ineinander, ohne Scheu befragt.
Unsere Wände sind so dünn wie Haut,
Daß ein jeder teilnimmt, wenn ich weine.
Unser Flüstern, Denken … wird Gegröle …
– Und wie still in dick verschlossner Höhle
Ganz unangerührt und ungeschaut
Steht ein jeder fern und fühlt: alleine
Städter – Alfred Wolfenstein
08 UNMUTE THE FENCE von Luzie (21)
Die Städte werden immer dichter, der Raum knapp. Viele
grüne Plätze und öff entliche Begegnungsräume weichen
neuen Bauvorhaben, und die Flächen für Parks und
Grünanlagen schwinden – Lebensqualität geht verloren.
Doch was passiert mit den Dächern all dieser Gebäude?
Warum nicht nach oben ausweichen, wenn der Bodenplatz
versiegt? Die Dächer könnten sich in lebendige, grüne
Paradiese verwandeln, die den städtischen Raum bereichern.
09 DACHOASEN – ZEIT FÜR LEBENDIGE DÄCHER von Malte (21)
Frei und ohne Kosten zugänglich, für alle da, sicher,
attraktiv, multifunktional, flexibel, klimafit, langlebig,
nutzerfreundlich, grün, interaktiv, nachhaltig – das sind
Eigenschaften, die für uns ein Stadtraum bieten muss.
Die städtischen Qualitäten sollen neu definiert und die
gebaute Umwelt umgestaltet und aufgewertet werden.
10 RETHINKING URBAN SPACES von Miriam (22) und Vera (22)
Wie hoch muss man kommen, um im Himmel schwimmen zu können? Oder
befinden wir uns schon im Wasser des Himmels und wir sehen es nur nicht?
Alle wollen hoch hinaus, rennen, einige vorwärts, einige im Kreis, doch alle
vor etwas davon. Die Welt hat es eilig, hält für niemanden an. So groß und
laut, verlangt so viel. Können wir diesem Druck überhaupt standhalten?
Wie werden wir und das, was um uns herum ist, sich entwickeln? Wie wäre
es, im Hier und Jetzt, alle zusammen, einfach mal nur zu sein? In einem
grenzenlosen Raum in dem Alles nichts & Nichts mal wieder trotzdem alles
ist? Einem Raum voller Himmel, in dem man sich einfach ins tiefe Wasser
fallen lassen kann und man sich trotzdem geborgen fühlt?
Ein grenzenloses Schwimmbecken voller Leben, Zufriedenheit und
Schwerelosigkeit, trotz der großen Angst ganz tief ins Ungewisse zu fallen.
11 HIMMELSCHWIMMEN von Maddalena (21) und Sophie (24)
“We need to change our attitudes and practices by
recognizing the value of the existing.”
The Demolition Drama, 2023
Nachhaltige Architektur, die den Fokus auf Renovierung,
Repurposing und die Neubelebung von Bestandsgebäuden
legt, ist mehr als nur eine technische Lösung für die Umwelt.
Sie ist wichtig, um den Blick wieder auf die Menschen zu
lenken, für die wir bauen, die Gemeinschaften, die wir stärken,
und die Natur, die wir schützen. Es ist eine Möglichkeit, den
Wert und die Schönheit der gebauten Umwelt zu erkennen.
12 KAPE77EN von Johannes (20) und Elmar (20)
Der rastlose Drang nach mehr hinterlässt Spuren.
In vielen urbanen Gebieten befinden sich riesige brachliegenden
Flächen. Diese sind stumme Zeugen einer Gesellschaft, die so sehr
auf den nächsten großen Schritt fixiert ist, dass sie vergisst, die
Ressourcen und den Raum, den sie bereits beansprucht, effektiv zu
nutzen. Es ist an uns, diese stillen Reserven zum Leben zu erwecken.
Dabei bietet ephemeres Housing eine flexible und anpassungsfähige
Lösung. Es ermöglicht, den begrenzten Raum in unseren Städten
effizient zu nutzen. Ephemeres Housing vereint Vorteile wie flexiblen,
leicht transportierbaren und anpassungsfähigen Wohnraum, Nutzung
vorhandener Infrastruktur und eine kurzfristige Umsetzung.
Die Chance Flächen wieder zu beleben, ohne sie dauerhaft in
Anspruch zu nehmen.
12 Ephemeres Wohen am Güterbahnhof Innsbruck von Franz (24)
Diese ganzen Projekte und noch viele mehr wurden am Inn
geplant, aber nur wenige realisiert. Wir stellen uns die Fragen:
Wieso wird das Potential des Uferraums nicht genutzt? Was
muss sich ändern, dass der Inn zugänglicher gemacht wird?
Was muss sich am Baurecht ändern? Wie löst man das
Hochwasserproblem?
13 Wieso passiert nichts am Inn? – Pauline (20) und Hanna (21)
Kul·tur /kʊlˈtuːɐ̯ ,Kultú r/
Ein allumfassender Begriff für jenes vom Menschen
geschaffene oder gestaltete. Sie beschränkt sich nicht, wie viele
meinen, auf die Hochkultur von Opernhäusern und Museen,
sondern umschreibt vielmehr die Gesamtheit der geistigen,
künstlerischen und gestalteten Leistungen einer Gesellschaft.
Demnach entsteht Kultur aus Gesellschaft, woraus sich eine
Gemeinschaft- und die Identität der Stadt bildet.
14 DIE KULTURDEPONIE – Leon (28)